Mobile Senioren – eine Aufgabe für Ärzte

Vorstößen, für Senioren obligatorische Gesundheits-Checks zum Nachweis der Fahrtauglichkeit einzuführen, erteilen Geriater eine klare Absage.

Von Matthias Wallenfels

MÜNCHEN. Dürfen ältere Menschen nicht mehr hinters Steuer, so droht ihnen der Verlust von Autonomie und Selbstbewusstsein, warnt die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Mit dem Hinweis auf diesen Sachverhalt erteilt sie den immer wieder in die öffentliche Diskussion gebrachten Vorschlägen eine kategorische Absage, obligatorische Gesundheits-Checks für Senioren – zum Beispiel beim Hausarzt – einzuführen, um die weiter bestehende Fahrtauglichkeit nachzuweisen.

Weniger Infarkte, mehr Diabetes – Wie gesund werden wir alt?

Älter werden und gesund bleiben – das gelingt nur bedingt. So treten etwa Herzinfarkte seltener und später auf. Diabetes aber trifft immer häufiger auch Menschen unter 40 Jahren, wie eine Studie aufzeigt.

HANNOVER. Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)sind der Frage nachgegangen: \"Wir werden immer älter. Aber gewinnen wir gesunde Lebensjahre oder verbringen wir die zusätzliche Lebenszeit in krankem Zustand? Dafür haben sie in ihrem seit 2013 laufenden Projekt \"Morbiditätskompression\" die Daten von drei Millionen Menschen aller Altersgruppen über zehn Jahre verglichen. Nun gibt es erste Ergebnisse, wie die MHH mitteilt.

Sport im Alter schützt vielleicht vor Demenz

Dass Sport nicht Mord bedeutet, wissen Forscher schon lange. Jetzt haben Alters- und Sportwissenschaftler messen können, wie Sport das Gehirn im Alter verändert. Dient Fitness als Demenzprävention?

FRANKFURT. Fitness im Alter verändert den Gehirnstoffwechsel möglicherweise positiv. Das haben Altersforscher und Sportmedizier der Frankfurter Goethe-Universität gemeinsam herausgefunden. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift \"Translational Psychiatry\" publiziert.

Hilft aggressive Blutdrucksenkung bei älteren Patienten?

Über die optimalen Blutdruckziele für ältere Patienten wurde zuletzt viel diskutiert. US-amerikanische Ärzte haben nun anhand der wichtigsten Studien eine Nutzen-Risiko-Bilanz gezogen.

Von Beate Schumacher

PORTLAND. Im Jahr 2014 hat die deutsche Hochdruckliga entsprechend der Leitlinie der European Society of Cardiology die Blutdruckziele für Ältere gelockert: Seitdem wird eine medikamentöse Therapie für sie erst ab einem systolischen Blutdruck > 160 mmHg empfohlen, mit dem Ziel einer Blutdrucksenkung auf Werte zwischen 150 und 140 mmHg.

Die erstaunliche Wandelbarkeit des menschlichen Gehirns

Älteren Menschen fällt es oft schwer, sich im Alltag zurechtzufinden. Das Gehirn entwickelt jedoch erstaunliche Strategien, um dem Alterungsprozess entgegenzuwirken.

BOCHUM. Je älter wir sind, desto schwerer fällt es uns, die Welt um uns herum zu sortieren. Das menschliche Gehirn kann dem Alterungsprozess allerdings entgegenwirken. Messungen von Gehirnwellen zeigten, dass ältere Menschen eine höhere selektive Aufmerksamkeit entwickeln

Sinn und Zweck jeder dritten Arznei ist vielen unklar

Ältere Patienten, die dauerhaft fünf oder mehr Medikamente nehmen müssen, verlieren leicht mal den Überblick, wozu die Mittel eigentlich gut sind.

Von Beate Schumacher

MAASTRICHT. Eine steigende Zahl an Medikamenten führt in der Regel zu einer sinkenden Therapieadhärenz. Fehlendes Wissen über den Zweck eines Medikaments wirkt in dieselbe Richtung. Bei älteren Patienten treffen Polypharmazie und Unkenntnis oft zusammen.

Wird der Blutzucker oft zu krass gesenkt?

Schießen Hausärzte bei alten Diabetikern häufig über Therapieziele bei Blutzucker und Blutdruck hinaus? Das zumindest legt eine Analyse der Daten von US-Senioren nahe.

Von Robert Bublak

ANN ARBOR. Passen Ärzte die medikamentöse Therapie bei alten Diabetikern an, wenn Blutdruck- und HbA1c-Werte sehr niedrig sind? Dieser Frage sind Forscher um Dr. Jeremy Sussman von der University of Michigan in Ann Arbor in einer retrospektiven Kohortenstudie nachgegangen.

Medikamenten-Plan für jeden Senior

Drei von vier Menschen über 65 im Rhein-Neckar-Raum sollen binnen des nächsten Jahres einen Medikamentenplan besitzen: Das ist das Ziel des "Aktionsbündnisses Sichere Arzneimittelanwendung". Bislang ist ein solcher Plan rar.

Von Marion Lisson

HEIDELBERG. Mit einer breit angelegten Info-Kampagne werben Allgemeinärzte und Pharmakologen des Uniklinikums Heidelberg dafür, dass jeder Bürger über 65 Jahren einen gut lesbaren und genauen Medikamentenplan besitzen sollte. Bislang ist das nicht der Fall.

Der Alltag als Nervenprobe

Ältere Menschen fühlen sich fit, aber häufig überfordert

(djd/pt). Generation Schaukelstuhl - das war einmal. Die meisten Rentner wollen ihr Leben so richtig genießen, viele belegen im Ruhestand ein Seniorenstudium, üben ein Ehrenamt aus, treiben Sport oder reisen. Doch obwohl moderne Senioren einen aktiveren Lebensstil als früher pflegen, stoßen viele aufgrund von altersspezifischen Veränderungen im Umgang mit alltäglichen Dingen an ihre Grenzen.

Niedrige Vitamin-D-Spiegel - ein Blick ins Grab?

Menschen mit wenig Vitamin D im Blut haben offenbar eine verringerte Lebenserwartung. Welche Ursachen das hat, ist aber noch unklar.

Von Thomas Müller

HEIDELBERG. An Frühindikatoren für ein vorzeitiges Lebensende mangelt es sicherlich nicht: So geht die Inanspruchnahme von Gehhilfen und Hörgeräten mit einer verkürzten Lebenserwartung einher, was sicherlich nicht daran liegt, dass solche Hilfsmittel ihre Benutzer umbringen, sondern dass die Nutzer eben schon recht alt und gebrechlich sind, wenn sie darauf angewiesen sind.

Vorsicht mit Diäten bei Senioren!

Hausärzte sollten bei älteren Menschen jährlich den Ernährungszustand checken, raten Geriater auf dem DGIM-Kongress. Doch Achtung: Diäten können für Menschen ab 65 Jahren schnell zum Sargnagel werden.

Von Marlinde Lehmann

WIESBADEN. Ebenso selbstverständlich wie die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks sollte die Kontrolle des Ernährungszustandes sein. Das hat Professor Cornel Sieber beim Internistenkongress in Wiesbaden gefordert.

Schmerz im Alter muss nicht sein

Schmerzen im Alter sind normal, denken viele. Weit gefehlt, kontert Akutgeriater PD Dr. Matthias Schuler. Im Interview spricht er über diagnostische Herausforderungen und Besonderheiten der Schmerztherapie bei Senioren.

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